Seit einiger Zeit empfängt die Intermar e.V. Station DK0MC nicht mehr richtig. Es können nur noch ganz starke Stationen können empfangen werden.
Das kann so nicht bleiben denn Intermar will ja Kommunikation mit Booten im Mittelmeer, auf dem Atlantik, der Nord und Ostsee oder auch in der Karibik und im Pazifik betreiben. Da muss der Empfänger gut sein. Unser 500W Verstärker hilft nichts, wenn man gehört wird aber nicht hören kann.
Also sind DB1FW,Frank und DM6TS,Tom 220 km nach Denkingen gefahren. Herausfinden warum wir nichts mehr hören und hoffentlich das Problem beheben.
Wir hatten einige Möglichkeiten durchdacht und (hoffentlich) genug Material eingepackt.Die Hauptverdächtigen waren : 1) Stecker an der Antenne könnte alt/defekt sein.2) Coaxkabel vom Shack zur Antenne könnte defekt sein.3) Transceiver könnte defekt und taub sein.
Da es kalt und regnerisch war, haben wir zuerst den Verdacht Nr. 3 untersucht. Transceiver könnte ein Problem haben.Das konnten wir im warmen Shack testen und mussten erst mal nicht im Regen auf den Mast klettern. Wir hatten einen anderen Transceiver dabei . Eine Kennwood TS480SAT. Also wurden beide Transceiver mit Antennenumschalter an unseren Beam angeschlossen. So konnten wir direkt vergleichen. Und - man darf ja auch mal Glück haben - hat sich diese Theorie sofort als die Richtige herausgestellt. Der TS480SAT hat über den Beam wunderbar empfangen. Besser als ich es jemals mit diesem Transceiver erlebt habe. Eine gute Antenne ist Gold wert.Auch erste Sendeversuche waren erfolgreich. Wir bekamen viel bessere Rapporte als mit dem alten Transceiver.Somit war der Fehler gleich gefunden.
Nun mussten wir den Stationstransceiver, ein Elecraft K3, ausbauen und den mitgebrachten TS480SAT einbauen. Klingt einfach, ist einfach. Aber bis alle Verbindungen wieder hergestellt waren und alle PC Einstellungen gemacht waren, hat es doch eine ganze Weile gedauert. Kabel vom TS480 zum Verstärker bauen, damit der neue Transceiver den Verstärker auch bedienen kann. Die Fernsteuersoftware der Station (RcForb) an das andere Gerät und die geänderten Schnittstellen anpassen. Ein anderes Gerät hat auch andere Audiopegel. Also die Ein- und Ausgangspegel bei RcForb und der Echolink Anbindung einstellen. Und immer wieder ausprobieren und testen.
Da wir schon mal vor Ort waren, haben wir gleich noch die Rotorsteuerung nachjustiert. Jetzt zeigt die Antenne wieder in die Richtung, die man einstellt. Somit war das Hauptziel erreicht. Wir haben wieder eine Station mit der man arbeiten kann. Um die Anlage weiter zu testen haben wir gleich mal über die Winlink Station ZL2SEA in Neuseeland EMails verschickt und abgeholt.
Vor Ort haben wir dann gleich noch einen Raspberry Pi installiert und einen VPN Zugang für das Shack Netz hergestellt. Ein paar schaltbare Steckdosen installiert, so dass wir aus der Ferne den Transceiver, den Rotor, Amplifier und Fernsteuerungs-PC ein- und ausschalten können. Der Raspberry Pi liefert uns auch gleich noch die Shack Temperatur und Luftfeuchte. Kann man immer brauchen. Im Dunkeln sind wir wieder die 220 km zurück gefahren und waren gegen 22:30 Uhr wieder zu Hause. Ein erfreulicher und erfolgreicher Tag.
An diesem Tag war SA7FKR Fritz aus Karlskrona Schweden eine große Hilfe. Er stand uns den ganzen Tag als Gegenstation zur Verfügung und hat uns bei all unseren Testsendungen und Einstellungen und Versuchen mit viel Geduld unterstützt.
Da an diesem Tag auch ein Sturm mit bis zu 200 km/h über der Nordsee war, hat er den ganzen Tag aktuelle Wetterinformationen für Intermar gesendet.
Damit war auch die Standard Intermar Frequenz besetzt, so dass wir immer auf unserer gewohnten Frequenz die Tests machen konnten.
Danke DB4UW
Am nächsten Morgen konnten wir nun das Intermar Morgennetz nach langer Zeit endlich mal wieder mit unserer Station bestreiten ohne für den Empfang auf Web SDRs angewiesen zu sein. Wir konnten mit einer Segelyacht ca. 135 sm SSW von Las Palmas auf dem Weg nach Barbados sprechen. Sie konnte von DK0MC wunderbar empfangen werden. Um diese Jahreszeit sind nicht viele Segelyachten unterwegs. So haben wir uns um so mehr über diesen Kontakt gefreut. Endlich können auch die Echolink Teilnehmer wieder die Boote und Segelyachten hören. In letzter Zeit konnten sie nur den Net-Control sprechen hören - da unsere Station ja nichts mehr empfangen konnte. Sehr schön !
Heute Abend habe ich mal für ca. 15 Minuten WSPR laufen lassen. Mit WSPR kann man recht gut erkennen wie der Empfänger empfängt. War Abends weit nach Sonnenuntergang und nur kurze Zeit. Aber immerhin. Kann sich sehen lassen.
Als nächstes geht es darum herauszufinden welches Problem der Elecraft K3 hat. Ich habe geforscht und gefunden, dass der K3 wohl öfter Probleme hat, wenn die Eingangsstufe überfordert wird. Bei unserem Standort ist eine starke Station in direkter Nachbarschaft. Wäre also gut möglich, dass wir genau dieses Problem haben.
Laut Beschreibung können eine oder zwei Pin-Dioden kaputt gehen, wenn zu viel Power über die Antenne rein kommt. Jetzt werde ich den K3 weiter demontieren um an die verdächtigen Pin Dioden zu kommen. diese Pin Dioden sind günstig zu bekommen. BAR 64-05 PIN diode gibt es bei Mouser für wenige Cent. Das Porto wird unverhältnismäßig hoch sein, aber egal. Was soll man machen. Wir erden weiter berichten wie es mit der Reparatur voran geht. Sollten es doch nicht die verdächtigen Dioden sein, dann werde ich meine Funker Kollegen mit Messplatz und mehr mehr Erfahrung hinzuziehen. Gemeinsam werden wir den K3 sicher wieder zum Leben erwecken können. 73 Frank DB1FW
VARA, WINLINK, Intermar, Reperatur
Written by DL7APO - Thomas on 06. März 2023.
Written by DB1FW - Frank on 06. März 2023.
Written by Jörg DK8DE on 03. Dezember 2022.